Strahlende Gesichter in der Manege
Pestalozzischule und Paul-Hindemith-Musikschule mit Kindermusical „Was für ein Zirkus"
Unter der Regie von Konrektorin Stefanie Lipke und der Grundschullehrerin Sonja Oder entstand so ein sehr ansehnliches und kurzweiliges Musical, das sich thematisch rund um das gesamte Thema Zirkus mit all seinen Facetten dreht. Drei Katzen, drei Schafe und drei Zauber-Hasen schließen sich einem vorbeifahrenden Zirkus an. Dort erleben sie in der Manege viele spannende Abenteuer. Am Ende beschließt die muntere Tiertruppe, dem Zirkus doch treu bleiben zu wollen.
Alles „live“ und ohne doppelten Boden: Als sehr stimmgewaltig präsentiert sich einmal der Pestalozzi-Jahrgangschor, bestehend aus den Jahrgangschören der Klassen zwei, drei und vier (Leitung: Sonja Oder und Knut Koschmieder). Dass eine Grundschule eine eigene Band auf die Beine stellen kann, ist zudem sehr bewundernswert. So baut die achtköpfige Pestalozzischul-Band (Leitung: Jörn Pick, PHM) ein sicheres musikalisches Fundament und erweist sich als ein souveräner Begleiter des Chores. Alleine schon in dieser Hinsicht macht die Pestalozzischule in Synergie mit der PHM ihrem Titel „musikalische Grundschule“ alle Ehre.
Freilich lebt ein Musical aber nicht nur von Musik, sondern möglichst auch von einer spannenden und unterhaltsamen Handlung. So sind die Kinder der Theater-AG (Leitung: Irmi Pick), die größtenteils die Tiere zu verkörpern hatten, mit viel Spiel- und Wortwitz auf der Bühne präsent. Mit eingebunden in das Stück sind einzelne Klassengruppen, die unter Anleitung ihrer jeweiligen AG-Leiterinnen oder Klassenlehrerinnen dann entweder als Akrobaten, Artisten, Showtänzer, Clowns oder Jongleure zu erleben sind. Eine sehr ausgewogene Melange, die insbesondere dem zweiten Teil der Aufführung viel Würze gibt, werden hier die Publikumsaugen immer wieder mit perfekt ausgeführten Turn-Figuren und quirligen Tanz-Choreographien verwöhnt. Da kann man stellenweise richtige Theater-Leidenschaft spüren.
Wer am Ende im donnernden Schlussapplaus in die strahlenden und zu Recht stolzen Gesichter der ganzen Bühnen-Kinderschar schaut, kann die Botschaft der Pestalozzischule und der PHM mitnehmen, hier neben der Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder vor allem die Gemeinschaftsarbeit, die am Ende zu großartigen und begeisternden Leistungen führt, im Fokus zu haben. Bedenkt man zudem, dass sich der größte Teil der Schülerschaft aus Migrantenkindern rekrutiert, die in diesem Musical vielleicht das erste Mal in ihrem Leben mit der Verbindung von Musik, Tanz und Theater in Berührung kommen, so muss man auch von einer gelungenen Integrationsarbeit sprechen, die hier sozusagen noch nebenbei geleistet wird. „Wir sehen unsere Arbeit auch als einen kleinen Beitrag zu einem besseren und toleranteren gesellschaftlichen Klima in dieser Stadt. Um diese Ziele jetzt und auch künftig umsetzen zu können, sind wir weiter auf Unterstützung von außen – auch seitens der Stadt Hanau – angewiesen. Sehr dankbar sind wir daher auch für die großzügig gewährte Hilfe der Stiftung der Sparkasse Hanau“, freuen sich die beiden Schulleiter, Karlfred Hofmann und Jörn Pick.
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