Akkordeon
Das Akkordeon gehört zur Familie der Harmonika-Instrumente und wurde ca. 1822 vom Berliner Instrumentenbauer Friedrich Buschmann entwickelt. Das Prinzip der Tonerzeugung findet allerdings schon bei einem wesentlich älteren chinesischen Instrument, dem SHENG (etwa 2700 v. Chr.) Verwendung.
Es gibt beim heutigen Akkordeon zwei Grundtypen:
- das Pianoakkordeon (chromatisch)
- das Knopfgriffakkordeon (diatonisch)
Das Knopfgriffakkordeon ist nicht so weit verbreitet wie das Pianoakkordeon, bietet aber eine Fülle an spieltechnischen Vorteilen und ermöglicht (Kindern) eine kindgerechte Spielhaltung.
Das Instrument besteht aus folgenden drei Grundbauteilen: dem Diskantmanual; dem Bassmanual; einem elastischen Balg, der Diskant- und Bassmanual miteinander verbindet. Beim chromatischen Akkordeon mit Pianotastenist die rechte Seite der Diskant wie beim Klavier aufgebaut, nur sind die Tasten schmaler. 12 weiße Akkordeontasten ent-sprechen in ihrer Breite etwa 11 weißen Klaviertasten.
Für die linke Seite, den Bassteil, gibt es unter-schiedliche Konstruktionen. Im Normalfall ein Manual II (MII), und abhängig von der Größe des Instruments mit mehr oder weniger vielen Knöpfen. MII wird auch als Standardbass oder Stradella Bass bezeichnet. Das Instrument verfügt über Grundbässe und Akkordbässe. Ferner gibt es noch das Manual III ( MIII), das auch als Melodiebassmanual bezeichnet wird.
Im Handel sind unterschiedlich große Instrumente, die meist an der Anzahl der Bassknöpfe und der Anzahl der Register unterschieden werden.
Auf der rechten wie auf der linken Seite gibt es die Möglichkeit, die Klangfarben durch Zuschalten von bis zu fünf Chören durch sog. Register stark zu variieren. Sehr einfache Instrumente besitzen keine Register.
Die Harmonika (eigentlich Handharmonika; im allgemeinen Sprachgebrauch wird damit sehr oft irgendeine Art von Akkordeon oder eben auch die Mundharmonika bezeichnet) gehört zur Familie der Handzuginstrumente. "Handzuginstrument" ist keine historisch gewachsene Bezeichnung und kommt in alten Dokumenten nie vor. Bei Harmonikainstrumenten ist die Tonerzeugung auf Zug und Druck verschieden.
Literatur und Einsatzmöglichkeiten
Ursprünglich fand das Akkordeon ausschließlich in der Volks- und Unterhaltungsmusik Verwendung. Durch Bestrebungen im 20. Jahrhundert, dem Akkordeon ein breiteres musikalisches Spektrum zu ermöglichen, wurde das Instrument klanglich verbessert und technisch weiterentwickelt.
Namhafte zeitgenössische Komponisten haben Werke für das Akkordeon geschaffen, aber auch aus allen anderen Epochen der Musikgeschichte findet sich Literatur, die auf dem modernen Akkordeon gespielt werden kann (einschließlich der Popularmusik). Dabei wird das Akkordeon als Solo- oder Ensemble-Instrument eingesetzt.
Spielweise, Haltung
Handzuginstrumente erzeugen den Ton durch Tonzungen, die frei im Luftstrom schwingen (Durchschlagzungen). Ursprünglich wurden Tonzungen als Federn bezeichnet. Anfangs bezeichnete der Ausdruck Harmonika die größeren Handzuginstrumente, die immer mit der rechten Hand gespielt wurden. Dies war die kleinere Bauart der Physharmonika. Sprachlich ist im Laufe der letzten beiden Jahrhunderte ein gewisser Tausch der Bezeichnungen eingetreten. Heute wird eher das Akkordeon als die große Variante der Harmonika betrachtet, eine scharfe Begriffsabgrenzung gibt es tatsächlich nicht.
Der Anfangsunterricht
An unserer Musikschule wird überwiegend auf Pianoakkordeons unterrichtet. Auf diesem Instrument können die Schüler später genauso anspruchsvolle Literatur wie andere Instrumentalisten spielen. Genauso wichtig wie das Solospiel ist das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten (Flöte, Geige usw.) oder das Ensemblespiel.
Anschaffung eines Akkordeons
Ein neues Instrument ist im Fachhandel, abhängig von Bau und Qualität, ab etwa 1.000,- € erhältlich. Viele Händler bieten Mietkaufmöglichkeiten.
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